# Kreisfischereiverein Aichach
Kreisfischereiverein Aichach
 
Katastrophen
 
Tankerunfall 1

Am 26. August 1978 erreichte uns die Nachricht, dass tote Fische auf der Paar treiben. Kurz darauf erfuhren wir auch, dass sich in Dasing ein Tankerunfall ereignet hatte und dabei große Mengen Benzin über die Kanalisation in die Paar gelangten. Es kam zu einem Fischsterben im bisher für uns nicht gekannten Ausmaß. Zentnerweise trieben tote Fische die Paar herunter, selbst bis in Walchshofen starben noch die empfindlichen Fische wie Forellen, Äschen und Barben, obwohl die Unfallstelle ca. 10 km oberhalb lag. Die Paarstrecken waren dadurch erheblich geschädigt und fischereilich stark eingeschränkt.
Unser Foto zeigt eine Ölsperre an der Paar in Aichach beim Stadtbad.

Tankerunfall 2

Als sich die Paar wieder langsam zu erholen begann, erreichte uns am 14. Februar 1980, knapp zweieinhalb Jahre nach dem Unfall in Dasing, eine neue Hiobsbotschaft. In Sielenbach wurde durch einen folgenschweren Tankerunfall erneut ein Fischsterben ausgelöst. Dieses Fischsterben schockte uns noch härter als dieses vor zweieinhalb Jahren in Dasing, da wir direkt betroffen waren. Bereits in der Nacht zum Donnerstag sowie in den darauffolgenden Tagen wurde uns das gesamte Ausmaß des Schadens bewusst. Hunderte tote Fische hingen der Ecknach entlang im Ufergestrüpp und in den Wasserpflanzen, ja selbst in der Paar, insbesondere am Rechen der Aktienkunstmühle wurden Massen von Fischkadavern angeschwemmt. Die damalige Vorstandschaft unseres Vereins organisierte sofort einen Sonderarbeitsdienst. Eine große Anzahl von Vereinsmitgliedern hat dann versucht zu retten, was es noch zu retten gab, aber leider gab es nichts mehr zu retten. Es galt nur noch, die Kadaver aus dem Wasser zu holen. Am späten Nachmittag sahen wir dann die traurige Bilanz unseres Arbeitseinsatzes: ca. 1000 tote Fische aller Altersgruppen, insbesondere Bachforellen und Äschen, aber auch Barben, Weißfische, ja sogar Aale gehörten zum Sammelgut. Die mehrere Zentner schwere Fracht wurde nach Mering in die Tierkörperverwertung zum Entsorgen gebracht. Für uns war klar, die Ecknach und Teile der Paar in unserem Bereich sind über Nach zu toten Gewässern geworden. Am 23. Februar 1980 haben wir die Ecknach und die Paar elektrisch befischt, um einen Überblick über das Ausmaß des Schadens zu bekommen. Das Ergebnis war bedrückend. Am Samstag haben wir trotz intensivster elektrischer Befischung ab der Unfallstell in Sielenbach bis zur Mündung der Ecknach in die Paar am Unterschneitbacher Weg in Aichach keinen lebenden Fisch gesehen. Unsere Befürchtungen hatten sich damit bestätigt. Die Ecknach wurde von der Unfallstelle bis zur Mündung in die Paar total geschädigt. Das gleiche galt für die Paar ab der Ecknachmündung bis zur Flurgrenze Oberbernbach/Walchshofen. Das Fatale für uns Fischer an dem Unfall war, dass nicht nur sämtliche Fische vergiftet wurden und dadurch verendeten, sondern auch die wichtigen Fischnährtiere wie Insekten, Würmer, Fliegenlarven und Kleinkrebse, besonders die Bachflohkrebse, fast ganz ausgerottet wurden und dadurch ein Neubesatz der Fließstrecken mit zwei- und dreisömmrigen Fischen wegen der fehlenden Nahrungsgrundlage nicht möglich war. Ein Neubesatz der Ecknach mit Jungfischen konnte erst im Herbst erfolgen. Damit entstand ein Ertragsausfall für das Jahr 1980. Bis die ersten Jungfische das fangfähige Alter erreichten, vergingen drei Jahre. Somit hatten wir einen weiteren Ertragsausfall von drei Jahren.
Tankerunfall 1
 
Tankerunfall 2
 
Tankerunfall 2
 
Tankerunfall 2
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