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Spricht man in einem Kreis von Laien über Elektrofischen, sind zwei Verhaltensweisen typisch. Während die eine Gruppe der Zuhörer sofort abwinkt und das Elektrofischen im Bereich Anglerlatein ansiedelt, reagiert die zweite Gruppe stets sehr heftig, oft sogar feindselig. Meist wird damit argumentiert, dass die Fische keinerlei Chancen für die Flucht hätten, viele Laien glauben sogar, dass die Fische beim Elektrofischen getötet oder doch zumindest nachhaltig geschädigt werden. Fairerweise muss man dann eingestehen, dass dies bei unsachgemäßem Elektrofischen durchaus der Fall sein kann. Man darf aber mit Fug und Recht behaupten, dass fachgerechtes Elektrofischen die humanste Methode des Fischfanges darstellt.
Das Elektrofanggerät wird in der Praxis eingesetzt, um Besatzfische aus Aufzuchtgewässern abzufischen, von Fall zu Fall geeignete Laichfisch möglichst schonend zu fangen, Schadfische herauszufangen (zum Beispiel Hechte in Salmonidengewässern), Bestandsaufnahmen in einem Gewässer vorzunehmen (Zusammensetzung von Beständen nach Arten oder Größen, Vorkommen seltener Fischarten), bedrohte Fischbestände zu Bergen (zum Beispiel vor Wasserbaumaßnahmen beim Verfüllen von Altarmen) und Schäden nach Fischsterben zu belegen und beweisen zu können.
Ein Elektrofischen kann nur dann sinnvoll durchgeführt werden, wenn dem Fischer eine Anzahl von zuverlässigen Helfern zur Seite steht. Um Unfälle zu vermeiden, müssen die Helfer vom Anodenführer in ihre Tätigkeit eingewiesen werden. Jeder Helfer muss dann die ihm zugewiesene Arbeit zuverlässig und gewissenhaft ausführen, um Gefahren zu vermeiden und den Fangerfolg zu gewährleisten. So wird schließlich aus einer Gruppe von Individualisten ein echtes Team. Tätigkeiten, die von Helfern ausgeführt werden können, sind Bedienung des Stromaggregates, Versorgung der zur Hälterung gebrachten Fische, Erstellen der Fangstatistik, Kabel nachziehen, Transport der gefangenen Fische zum Hälterbecken in Eimern mit ausreichen Wasser und das heraus fangen der betäubten Fische mit geeigneten Keschern.
Beim KFV Aichach werden seit Mitte November 1973 Elektrofischen durchgeführt. Das erste Fischen diente der Bestandsaufnahme. Leider mussten auch schon zweimal Elektrofischen zur Beweissicherung nach Fischsterben abgehalten werden. Einige geprüfte Vereinsmitglieder sind berechtigt, Elektroabfischungen durchzuführen. Das Fanggerät kommt mehrmals im Jahr zum Einsatz und zwar in der Hauptsache zur Bestandskontrolle, zum Abfischen von naturgezogenen Salmoniden zu Besatzmaßnahmen. Die so gefangenen Fische werden weitestgehend in die zur Angelfischerei freigegebenen Paarstrecken und die Ecknach eingesetzt. Der kapitalste Fisch, der bei einem Elektrofischen erbeutet wurde, war eine Bachforelle aus dem Schreierbach mit 2465 Gramm. Gefangen wurde dieser prächtige Fisch von Konrad Limmer im Spätsommer 1983.
Ein Verein in der Größenordnung des Kreisfischereivereines Aichach könnte auf Dauer nicht ohne ein Elektrofanggerät und die zu dessen sachgerechter Bedienung befähigten und berechtigten Personen auskommen. Ein adäquater Besatz mit Salmoniden aus Zuchtanstalten würde erstens dem hegerischen Ziel, dem heute jeder Verein verpflichtet ist, wiedersprechen und zweitens einen Jahreskartenpreis zur Folge haben, der für einen Normalverdiener nahezu unerschwinglich ist.
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